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Moto@Alps-Forum

Teilen Sie uns doch mit, was Sie in den Alpen erlebt haben

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Reisebeschreibung München-Nizza

von München nach Nizza (St. Raphael) und zurück!


vom 25.06. 01 - 30.06. 01





2500 km über die schönsten Strecken der Alpen!





12 Mitarbeiter der Entstörung, der Stadtwerke München GmbH, und ihre Moped`s!





Hondo 900 Bol`Dor - 2 x Yamaha 600 - 2 x Suzuki 1200 - Suzuki 1000 - Yamaha 1200 - Yamaha 900 Div - Harley - Yamaha 500 SR - BMW K100 - Honda 750 F





Der jüngste Pilot war 34 Jahr, der älterste 64 Jahre!




Wir sind alle keine Freunde von Autobahnen, doch um einfach schneller vorwärts zu kommen und weil wir die Gegend schon auswendig kennen, entschlossen wir uns, die Autobahn bis Lindau zu benützen.




Ab Lindau auf der Bundesstraße, über Bregenz nach Verduz in Lichtenstein, dann nach Chur, in der Schweiz. Dieses Teilstück ist eigentlich uninteressant, bis auf kleine Stücke in Lichtenstein, da es meist durch Ortschaften und Industriegebiete geht, kostet dafür aber keine Maut.




Ab Chur geht die Tour eigentlich erst richtig los. Die Fahrt durch das Oberrheintal (unbedingt die Höhenstraße benutzen) läßt uns so langsam erahnen was uns noch alles erwarten wird. Der erste Pass ist der Oberalppass und ist so richtig schön, um sich an das Päßefahren zu gewöhnen.




Zum Furka windet sich die Straße, in Serpentinen, die an das Stilfser Joch erinnern nach oben. In eine der ehemaligen Hospitzbauten auf der Pa8höhe, hat sich so eine Art Almöi einquatiert, bei dem man zu einem kleinen aber deswegen nicht billigen Imbiss einkehren kann. Dafür entschädigt ein traumhaftes Panorama. Weiter, den Furka hinunter kommt nach wenigen Kehren, das berühmte Hotel Belvedere, das direkt am Fuße des Rhonegletscher liegt. (Gletscher anschauen kostet 5 Fränkli und das Hotel erinnert an das alte Haus von Rocky Docky) mit etwas Glück sieht man auf dieser Seite die alte Furkabahn sich mühsam den Berg hoch schleppen.




Das Rhonetal folgend, durch Brig, bis Martigny. Die Strecke ist gut ausgebaut, aber leider auch viel befahren. Ab Brig gibt es eine autobahn, die aber kostet. Von Martigny geht`s dann links zum Großen Sankt Bernhard Paß. Achtung - kurz vor dem Tunnel, in den Arkarden, geht rechts die alte Paßstraße weg. Diese führt zur Passhöhe, mit den Hospizgebäuden, die bewirtschaftet sind. Kurz nach der Paßhöhe ist die Grenze nach Italien. Dieses schöne Land erreichen wir klatschnaß, da die Straße, durch das Schmelzwasser einem Bach gleicht.




Nach ca. 30 km ist unser Tagesziel, das Aostatal erreicht. Auf einem der vielen Zeltplätze haben wir genächtigt. (15.- DM pro Mann) Es gibt hier auch günstige Pensionen!







2. Tag




Mit leichtem Brummschädel (der italienische Wein ist gut) geht's Richtung Frankreich zum Kleinen Sankt Bernhard Pass. Durch das Aostatal zu fahren ist ein Traum. Die Land- schaft ist herrlich. Richtung Frankreich sieht man den Mont Blanc vor sich, mit all den anderen schneebedeckten Gipfeln. Kurz vor dem Mont Blanc Tunnel geht es jetzt rechts zum Kleinen Sankt Bernhard Pass. Die Anfahrt geht über den Col Cont durch Wälder nach oben. Eine wunderschöne Straße und sehr wenig befahren. Vom Kleinen Sankt Bernhard ( warum der so heißt, weis keiner - der ist genauso schön wie der große) nach Seez in Frankreich. Hier beginnt die >Route d`Grand Alpes<.Diese Route hat ihren Namen wahrlich verdient. Die Straße verläuft über viele kleine Päße, (deren Namen ich mir nicht alle gemerkt habe) durch Schluchten und durch wunderschöne Täler bis Val d`Isere. (Val d`Isere ist sehr preiswert - Cola 0,33l im Supermarkt 5.- DM)




Über den Col d`Iseran ( hier siehts aus wie auf dem Mond) nach Modane und weiter bis St. Michel führte unsere Fahrt nun durch eine absolut tolle Gegend. Bei St. Michel zweigt die Straße links zum Col d`Telegraph ab. Der Galibier folgt gleich danach und über den Col d`Lautaret geht's nach Briancon der höchsten Stadt Frankreichs. Dieses Teilstück war einer der vielen Höhepunkte der Tour. Von Briancon geht es nun zum Col d`Izoard, wo kurz unter der Passhöhe eine Bergsteigerhütte liegt - das Refuge d`Napoleon - in der wir sehr herzlich aufgenommen wurden und im Madratzenlager bestens schliefen. Die Wirtin und das Personal kann zwar nur einheimisch sprechen, aber das stand der guten Stimmung nicht im Weg. Nach ein paar Gläsern spricht man eh international.




3. Tag




Am Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück, noch schnell eine Schneeballschlacht und dann weiter Richtung Cote d`Azur.




Die Straße geht rauf unter runter, durch Schluchten die an Kara Ben Nemsi erinnern, an herrlich gelegenen Seen vorbei und durch Dörfer wo man glaubt die Zeit sei stehen ge- blieben. Drei große Pässe haben wir heute noch vor uns, darunter die Col d`Bonette, denn höchsten Pass Europas. Die Strecke ist nicht besonders anspruchsvoll, aber einzigartig in seiner Art. Am späten Nachmittag erreichen wir endlich Nizza, nachdem wir noch viele kleine und größere Bergstrecken (Ralley Monte Carlo findet hier statt) überwunden hatten. In St.Raphael westlich von Nizza, haben wir auf einem der vielen Campingplätze unser Lager aufgeschlagen und uns sofort in die sanfte Brandung der Riviera geworfen. In der Früh im Schnee - am Nachmittag im Meer - GEIL




4. Tag




Entspannen - Baden - Bummeln - Schauen - gut Essen und Trinken -




5. Tag




Die Küstenstraße entlang bis Nizza, dann links in Seealpen. Hier sind für mich die schönsten Motorradstrecken. Gute Straßen und null Vehrkehr - Kurven in jeder Variation, Pässe vom feinsten, und ein herrliches Klima. Die Landschaft ein Traum - du stehst ganz oben und unten blitzt die Riviera. Am Col d`Tende überqueren wir die Grenze nach Italien. Am schnellsten und bequemsten geht es durch den 3 km langen Tunnel. Wer Aktion will sollte die alte Passstraße fahren. Diese besteht aber aus Schotter und beansprucht viel Zeit - ist es aber wert. Über Cueno - Alessandria - Asti bis Vigivanno. Dort gibt es ein günstiges Motel an der Hauptstraße. Leicht zu finden - weil einziges. (35.- DM)




6. Tag




Mailand - Monza zum Coma See. Kurze Rast mit einem erfrischendem Bad im herrlichem Wasser. Weiter über Chiavenna in die Schweiz und über den Malojapass nach ST.Moritz. Durch den Oberengadin den Jnn entlang bis Landeck und über den Fernpass nach Garmisch - Partenkirchen. Nach München die letzten Kilometer auf der Autobahn.




Fazit




Ich habe selten eine so tolle Tour gemacht!




Tips




6 Tage sind zu kurz (stressig zum Ende, wenig Zeit alles zu sehen - 2 Tage länger am Meer erholen - bei der Rückfahrt 3x Übernachten)




Bei schlechtem Wetter die hohen Päße langsam angehen (teils schlechte Straßen und null Sicht - warme Klamotten, es schneit auch im Juli)




In Österreich und in der Schweiz - Vorsicht vor Raubrittern in Uniform (nicht zu schnell, keine durchgezogenen Linien überfahren - sonst teuer)




Wo Lkw`s in Frankreich vorm Lokal stehen ist es meist billig und gut




Albergo heißt Pension in Italien




Auf den meisten Campingplätzen in Frankreich kann man auch kleine Häuser mieten




Auf unserer Fahrt haben wir keine Maut bezahlen müssen




In Frankreich und in Italien ist zwischen 12.00h und 16.00h meist alles zu. (auch Tankstellen)




Die Hohen Pässe in Frankreich sind meist nur von Mitte Juni bis Mitte September offen, und können auch kurzfristig im Hochsommer wegen schlechtem Wetter gesperrt weden!




Wir/Ich kann diese Route nur jedem empfehlen, ja sie ist eigentlich ein muß für jeden Tourenfahrer! Die Eindrücke dieser Hochgebirgsladschaft, dieses grandiose Schauspiel der Natur in Frankreich, die Landschaft der Seealpen bei Nizza und Monte Carlo dies zu beschreiben ist so nicht möglich. Das müßt Ihr Euch schon selbst anschauen.




PS: Ich bin begeisteter Motorradfahrer und kein Schriftsteller. Deshalb bitte ich um Nachsicht,sollte mein Geschreibe Fehler beinnhalten. Ich möchte mit diesem Bericht nur einen Anreiz für Gleichgesinnte schaffen und vielleicht dadurch eine kleine Hilfestellung für Eure nächste Tour geben.






Viel Spaß beim Nachfahren!


Peter Hönigsmann